Funktionelle Medizin
mit Susanne Höllbacher
Serotonin z.B. ist ein Hormon und spielt eine große Rolle für die Stimmungslage, bei Stress, der Appetitkontrolle, dem Schmerzempfinden und auch für einen gesunden Schlaf. Es wird zu 95% im Darm gebildet. Dazu müssen Kofaktoren vorher vom Darm aus der Nahrung aufgenommen werden, wie z.B. Eisen, Tryptophan, Zink, B-Vitamine etc.
Bei Menschen mit Depression liegt häufig u.a. ein Mangel an Serotonin vor. Der Ursache kommt man mit Labortests auf die Spur, um sie gezielt zu beseitigen. Nervenzellen im Darm (Darmhirn) beeinflussen die für Emotionen zuständigen Bereiche des Gehirns positiven und negativ.
Fäulniskeime im Dickdarm entwickeln sich, wenn Eiweiße und Fette im Magen und Dünndarm nicht richtig vorverdaut werden. Sie bilden Giftstoffe, die die Darmschleimhaut schädigen können und über die Leber entsorgt werden müssen. Eine so entzündete Darmschleimhaut kann die notwendigen Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei nicht in ausreichender Menge aufnehmen.
Neben anderen Beschwerden, kann man sich aufgrund des Nährstoffmangels mit der Zeit erschöpft fühlen und Nahrungsunverträglichkeiten (Pseudoallergien) können entstehen. Basis eines guten Energiehaushaltes ist u.a. die gute Verdauung nahrhaften Essens.
Der größte Teil unserer Immunleistung wird über den gesunden Darm geregelt. Deshalb ist die Schaffung des mikroökologischen Gleichgewichtes im Darm so wichtig. Häufige Infekte sind oft Folge eines Ungleichgewichtes im Darm (Darmdysbiose). Antibiotika schädigen das gesamte System zusätzlich.
Ein Großteil der für den Stoffwechsel notwendigen Darmbakterien wird so vernichtet. Ist der Darm durch Entzündungen „löchrig“, geraten ungewollt Stoffe in die Blutbahn. Diese werden vom Immunsystem bekämpft. So entstehen neue Unverträglichkeiten. Unser Immunsystem ist dann mit der Abwehr von „Feinden“ beschäftigt, die keine sind. Dafür fehlt aber an anderer Stelle die gewohnte Immunleistung.